Bundesweiten Vorverkauf sinnvoll einrichten

Ticket-Vorverkauf sinnvoll einrichten

Bundesweiten Vorverkauf für Veranstaltungen einrichten - CTS, Ticketmaster und co -
Welche Möglichkeiten gibt es für Veranstalter einen bundesweiten Vorverkauf einzurichten?
Welche Anbieter sind empfehlenswert? Wie funktioniert's? Was kostet es?

Als Vermittler von Bands erreichen mich solche Fragen immer wieder. Ich werde oft von Veranstaltern nach Tipps zur Organisation des Vorverkaufs gefragt.
Eine Pauschallösung gibt es dafür sicherlich nicht. Ich möchte in diesem Artikel aber ein paar Fakten, Ideen und Anregungen liefern und von Erfahrungen berichten...
Diese Gedanken würde ich gerne durch weitere Tipps ergänzen. Also mailt mir bitte Ergänzungen und macht mich auf Fehler aufmerksam!
Ich plane, den Artikel regelmäßig zu aktualisieren.

olaf@lautstrom.de

Bequemer Vorverkauf
Es ist für Veranstalter sehr reizvoll, den kompletten Vorverkauf aus der Hand zu geben und ein großes Ticketsystem mit dem Vertrieb der Karten zu beauftragen.
Die Vorteile eines bundesweiten Vorverkaufs für eine Veranstaltung liegen auf der Hand:
- Ein Slogan wie "Tickets - überall dort wo es Tickets gibt" klingt zunächst einmal gut in der Bewerbung der Veranstaltung.
Hinzu kommen sehr praktische Vorteile:
- Veranstalter müssen Karten nicht selbst drucken
- Veranstalter müssen Vorverkaufsstellen nicht selbst mit Tickets beliefern
- Veranstalter müssen nicht mit jeder Vorverkaufsstelle einzeln abrechnen
- über einen bundesweiten Vorverkauf können auch überregionale Ticketkääufer erreicht werden. Veranstalter können Karten für für ihre Konzerte "per Knopfdruck" an tausenden Vorverkaufsstellen gleichzeitig erhältlich machen.

Die drei großen Anbieter in Deutschland
Den Markt des bundesweiten Vorverkaufs teilen sich in Deutschland im Wesentlichen drei Anbieter: Ticketmaster, CTS Eventim und TicketOnline.
Während Ticketmaster von sich behauptet weltweit Marktführer zu sein, führt CTS-Eventim die europaweite Marktführerschaft an. TicketOnline behauptet die günstigsten Gebühren zu haben.
Alle Anbieter streben natürlich danach, Tickets exklusiv anbieten zu können:
- Ticketmaster stellt dafür bundesweite Anzeigen im Musix und diversen Magazinen in Aussicht.
- TicketOnline gewährt Rabatte und Beteiligungen. Sie arbeiten z.B. Visions zusammen, wo sie auch Anzeigen für ausgewählte Events schalten.

Erfahrungsgemäß werden allerdings die meisten Tickets über CTS Eventim verkauft. Ein Grund dürfte die Marktführerschaft in Deutschland und deren riesige Direktkundendatenbank sein.
Wer dort Tickets ordert, bekommt regelmäßig den CTS Newsletter.
CTS lässt sich schon das Einrichten des bundesweiten VVKs bezahlen. Macht man nicht regelmäßig Veranstaltungen, ist es daher ratsam den CTS-Vorverkauf über einen lokalen Kartenservice einzurichten.

Kontaktadressen für Veranstalter:
Ticketonline: z.B. Tibor Tromposch t.tromposch@ticketonline.com
Ticketmaster: http://www.ticketmaster.de/sellwithus_tm.html
CTS Eventim: vertrieb@eventim.de



Kritische Gedanken zum Vorverkauf

Rückläufige Vorverkäufe!
Immer mehr Veranstalter beklagen, dass weniger Karten im Vorverkauf umgesetzt werden.
Gerade bei Bands mit einem eher niedrigem Vorverkaufsniveau ist dieser Trend deutlich zu beobachten.
Diese Entwicklung ist sehr ungünstig!
Eine alte Veranstalterweisheit besagt "Jedes verkaufte Ticket im Vorverkauf, verkauft weitere Tickets". Werden Karten nicht mehr im Vorverkauf verkauft, schwächt man den wohl wichtigsten
Faktor der Konzertpromotion: Die Mund-zu-Mund-Werbung. Über erworbene Karten spricht man im Bekanntenkreis und regt Freunde zum mitkommen an.
Außerdem gibt der Veranstalter direkte Kundenkontakte aus der Hand und vergibt sich so eine Möglichkeit, den Ticketkunden an sich zu binden und immer wieder über weitere Veranstaltungen zu informieren.
Dies ist enorm wichtig, wenn man sich ein Stammpublikum aufbauen möchte.

Nicht attraktiver Vorverkauf
Die Zurückhaltung der Ticketkäufer beim Vorverkauf ist oft verständlich:
Als Beispiel möchte ich das Konzert der Band "Portugal. The Man" am 12.11.2009 im Rosenkeller in Jena anführen.
Tickets kosten laut Homepage des Clubs: 12 Euro im Vorverkauf und 15 Euro an der Abendkasse.
Über die Homepage des Clubs lassen sich Tickets vorbestellen.
"Vorbestellte Karten sind zum Abendkassenpreis erhältlich und garantieren auch bei Ausverkauf den Einlass. Vorbestellungen verfallen eine Stunde nach Einlassbeginn." heißt es.
Will man nun die Karten zum VVK-Preis erhalten, müsste man nach Jena fahren und die Tickets dort kaufen. Ohne jegliche Gebühren ist dies wohl auch nur im Club selbst möglich.
Über CTS, Ticketmaster und TicketOnline sind die Tickets auch bequem online erhältlich. Diesen Service müsste man aber teuer bezahlen:
Hier der Preisvergleich :
Ticket Online 14,20 + 4,90 Euro Versand = 19,10 Euro
Ticketmaster: 14,05 Euro + 0,60 Bearbeitungsgebühr + 4,95 Versand = 19,60 Euro
CTS Eventim: 16,50 Euro + 4,90 Euro Versand = 21,40 Euro
Die Relation zum ursprünglichen VVK-Preis steht in keinem nachvollziehbaren Verhältnis mehr. Der Reiz eine Karte zu ordern, ist sehr gering.
Inzwischen dürfte sich wohl jeder intelligente Konzertbesucher schon einmal über seltsame Gebühren und somit über viel zu hohe VVK-Preise geärgert haben.

Typische Ticketgebühren
Der Konzertbesucher finanziert mit dem Kauf einer Karte im Vorverkauf nicht nur den Veranstalter und die Band, sondern über die Ticketgebühren auch das Ticketsystem, die Vorverkaufsstelle und evtl. weitere Dienstleister.
Die ursprünglichen Ticketspreise werden daher durch diverse Gebühren aufgebläht.
Typische Ticketgebühren sind:
" • Vorverkaufsgebühr: Diese wird von der Vorverkaufsstelle einbehalten und stellt mitunter den einzigen Verdienst der Vorverkaufsstelle dar. Sie beträgt zwischen 6 und 10 Prozent des Kartenendpreises.
• Systemgebühr: Diese wird vom Betreiber des Ticketsystems erhoben und kann z. B. zwischen 0,50 und 2 Euro liegen.
• Dienstleistergebühr: Diese Gebühr geht an den Dienstleister, also das Unternehmen, das eine Veranstaltung in das Ticketsystem einstellt („programmiert“). Dies wird oft nicht direkt vom Veranstalter gemacht, sondern erfolgt von Unternehmen, die über die entsprechenden Systeme verfügen.
• Buchungsgebühr (auch Bearbeitungsgebühr oder Servicegebühr genannt): Eine weitere Gebühr, die von der Vorverkaufsstelle erhoben wird. Diese kann z. B. bei 1 bis 2 Euro liegen. Bekanntes Beispiel ist die Buchungsgebühr, wie sie Anbieter CTS Eventim AG oder Ticket Online und Ticketmaster/Kartenhaus bei telefonischen oder online getätigten Buchungen berechnet. Auch andere Vorverkaufsstellen berechnen eine solche Gebühr oftmals, um die Marge beim Kartenvorverkauf aufzubessern." (Quelle: Wikipedia)

Mehrwert darf nicht verloren gehen
Soll der Vorverkauf für eine Veranstaltung erfolgreich sein, müssen dem potentiellen Kunden Anreize zum Kauf geboten werden.
- Die Einlass-Garantie bei sehr gefragten Künstlern ist das sicherlich das Hauptargument für den Kauf einer Karte im Vorverkauf. Ist der Künstler angesagt, spielen Preise und Gebühren nur eine untergeordnete Rolle.
- Hochwertig gestaltete Tickets verzieren viele Pinnwände. Das Ticket als Sammlerobjekt, sollte nicht unterschätzt werden. Echte Fans lieben sogenannte Hardtickets
- Sparpotenzial ist ein weiterer Grund, warum Karten im Vorverkauf geordert werden. Durch den gesparten Differenzbetrag zum Abendkassenpreis lassen sich immerhin 1 bis 2 Bier finanzieren.
- Tickets lassen sich verschenken. Das Ticket als Geschenk nimmt sicherlich einen nicht zu unterschätzenden Prozentsatz an allen Ticketsvorverkäufen ein. Veranstalter sollten daher darauf achten, dass der Vorverkauf möglichst früh startet.
Ticket-Geschenke werden gern auch schon 6 Monate vor der Veranstaltung gemacht.

Alternativen zu CTS Eventim, Ticketmaster und co.

Eigener Vorverkauf?
Aufwändig aber vom Kunden geschätzt ist der eigene Vorverkauf beim Veranstalter. Für den Kunden ist es reizvoll, Karten direkt beim Veranstalter zu erwerben.
Hier hat er die Möglichkeit Tickets zum tatsächlichen VVK-Preis zu bekommen und er wird meist nicht mit unkreativen Ticketausdrucken abgespeist.
1000 bunte, nummerierte und perforierte Eintrittskarten im DIN A7 Format gibt es bei Flyeralarm z.B. für 70 Euro.
Wie bereits angesprochen, ist es zwar sehr aufwändig für den Veranstalter die Vorverkaufsstellen einzeln zu beliefern und später abzurechnen.
Der persönliche Kontakt bei den Vorverkaufsstellen bietet aber die Möglichkeit, gleichzeitig die Veranstaltung mit Plakaten und Flyern in der Vorverkaufsstelle zu bewerben.

Print@Home - Eintrittskarten am heimischen Drucker
Für den Kunden praktisch ist der sogenannte Print@Home-Vorverkauf.
Der Kunde bestellt online, bezahlt per Überweisung, Kreditkarte o.ä. und druckt sich dann ein Ticket aus.
Der Veranstalter hat eine Liste mit allen Käufern und kann so am Abend überprüfen, dass niemand mit gefälschtem Ticket reinkommt.
Der Kunde hat keine Portokosten, geringere Gebühren und kann bis am Tag der Veranstaltung den Vorverkauf nutzen.

Ticketonline bietet Print@Home an. Für den Kartenkäufer etwas günstiger ist Ticketscript: https://www.ticketscript.com/Der Onlineshop www.punk.de bietet diesen Service übrigens komplett kostenlos an!
Infos: http://tickets.punk.de/

Feedback, Infos

Autor: Lautstrom - Agentur für Booking und Onlinepromotion - Olaf Menne www.lautstrom.de
Erstellt: 13.11.200


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